Buße
Messies
Haben Sie im Fernsehen schon mal Bilder eines Haushaltes gesehen, in dem ein „Messie“ wohnt? „Messies“ sind Menschen, die nichts wegwerfen können. Und so passiert es mit den Jahren, dass ihre Wohnung immer mehr zumüllt, bis man schließlich kaum noch irgendwo gehen oder sich setzen kann.
Vieles von dem, was da gesammelt wurde, ist längst unbrauchbar, verschimmelt und stinkt sogar. Die meisten „Messies“ leiden unter diesem Zustand, gern würden sie sich von dem Müll befreien, aber es fehlt ihnen die Kraft dazu. Sie haben diesen Teil ihres Lebens nicht mehr im Griff und brauchen dringend Hilfe.
Seelen-Messies
Bei uns anderen Leuten kann so etwas unbemerkt auch passieren, nicht in der Wohnung, aber in unserer Seele. Alles, was uns passiert, bleibt in der Seele abgelagert. Wenn es etwas Schlimmes war, kann es unsere Seele belasten und unser Leben vergiften, wenn wir nicht aufpassen. Wir müssen es aufarbeiten, am besten mit Hilfe.
Wenn es Schuld war, ist es nicht anders. All die kleinen und großen Lieblosigkeiten, die uns täglich unterlaufen, sammeln sich. Auf die Dauer verlegen sie uns die Wege durch unsere Seelenwohnung und wir gewöhnen uns langsam an krumme Wege. Durch die schleichende Gewöhnung gewöhnen wir uns sogar daran, uns damit normal zu fühlen. In Wirklichkeit aber ist es Messie-Verhalten: Wir sind nicht wirklich glücklich und es fehlt uns an Kraft, uns von diesem Schuld-Müll zu befreien. Wir haben diesen Teil unseres Lebens nicht mehr im Griff und brauchen dazu Hilfe.
Weg mit dem Müll
Hier bietet Gott uns eine tolle Hilfe an: die Sündenvergebung. Das geht so: Sie wenden sich an Gott, werden ruhig und denken darüber nach, wo eigentlich Ihre Schuld liegt. Dann sagen Sie Gott, dass Ihnen leid tut, was Sie falsch gemacht haben und dass Sie in Zukunft anders handeln wollen, und sie werden merken, dass Gott Ihnen verziehen hat und Ihnen so viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen, sinnvoll und richtig zu leben. Gott hat Ihnen Last abgenommen und verziehen. Seelenmüll ist entsorgt.
Aber wie?
Zu Beginn jeder Heiligen Messe gibt es extra eine Stelle, bei der wir Katholiken so Gott um Verzeihung unserer Sünden bitten können und bei der Sündenvergebung geschieht. Vergebung sagt uns Gott auch in der Taufe und bei der Krankensalbung zu.
Das Sakrament der Versöhnung
Die vollkommenste Möglichkeit der Sündenvergebung ist das Sakrament der Buße. Das geht so: Man sucht sich einen Priester, dem man vertraut. Nach Besinnung und Reue („Es tut mir leid, dass ich so lieblos gehandelt habe.“) und Vorsatz („So will ich nicht wieder handeln.“) spricht man mit dem Priester und benennt die Schuld, die man auf sich geladen hat. Der Priester ist immer bereit, einem bei so einer Beichte zu helfen. Schließlich erlöst Gott von der Schuld, indem er durch den Mund des Priesters verkündet:
Gott, der barmherzige Vater, hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden.
Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden.
So spreche ich dich los von deinen Sünden.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Endlich!
Was für eine Erlösung! Was für ein tolles Geschenk Gottes an Sie und mich! Platz in der Seele, frische Luft, neue Ausrichtung auf die Liebe zu Gott und den Menschen und zu sich selbst. Raum für Freude und frohe Hoffnung!
– Helumt Leurs, Diakon