Beerdigung
Und dann kommt eben auch die schlimme Situation, dass man von einem geliebten Menschen Abschied nehmen muss, weil er gestorben ist. Für die meisten Menschen ist das ein schreckliches Geschehen, weil es tief in das eigene Leben eingreift.
Keine Angst vor dem Tod
Mein Kollege hat mal gesagt: „Ich mach ja alles, aber auf einen Friedhof“ (er meinte auf eine Beerdigung) „kriegst Du mich nicht!“ Als ob das was nutzen würde den Tod auszublenden und vor der eigenen Sterblichkeit wegzulaufen. Es funktioniert nicht, weil Du ja doch sterblich bist und der verdrängte Gedanke daran sich auf die Dauer wie ein schwerer Schatten über das eigene Leben legt und alles Frohe des Lebens verdunkelt.
Wir Christen brauchen keine Angst vor dem Tod zu haben, denn wir hoffen und wissen, dass er „nur“ der Durchgang zum ewigen Leben in der Liebe Gottes ist. In dieser Gewissheit kann ich mein Leben froh genießen und etwas daraus machen, obwohl ich weiß, dass ich irgendwann sterben muss.
Die Beerdigung ist kein Sakrament, sondern eine Sakramentalie, ein kleines Zeichen dafür, dass uns das Heil Gottes verheißen ist, selbst und gerade über den Tod hinaus. Mich erleichtert es ungeheuer, dass wir ein christliches Begräbnis haben, denn es zeigt mir, dass wir unsere lieben Verstorbenen vertrauensvoll in die Hand Gottes zurückgeben können.
Wie eine Beerdigung abläuft
Für eine katholische Beerdigung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann mit einer Heiligen Messe in der Kirche beginnen, dann gibt es den gemeinsamen Gang zur Friedhofskapelle, wo man sich vor dem Sarg oder der Urne des lieben Verstorbenen versammelt und für ihn betet. Dann geht man mit dem Sarg oder der Urne zum Grab, wo man den Verstorbenen beerdigt.
Manche lassen auch den Sarg in der Kirche aufstellen und gehen nach der Heiligen Messe direkt zum Grab. Der Sinn des Sarges in der Kirche ist, dass man zusammen mit dem Verstorbenen (wie zu seinen Lebzeiten) die Heilige Messe feiert. Wie wir einem Menschen, der nur schlecht laufen kann, schon mal unter die Arme greifen, greifen wir so dem Verstorbenen mit unseren Gebeten „unter die Arme“.
Für Menschen, die immer nur eine lockere Bindung zur Heilige Messe hatten, gibt es auch die Möglichkeit eines Wortgottesdienstes in der Kirche oder in der Friedhofskapelle mit anschließendem Gang zum Grab
Die Verheißung
Ein wunderschöner Text wird vor dem Gang zum Grab gebetet oder gesungen:
Zum Paradies mögen Engel Dich geleiten,
die heiligen Märtyrer Dich begrüßen
und Dich führen in die heilige Stadt Jerusalem.
Die Chöre der Engel mögen Dich empfangen,
und durch Christus, der für Dich gestorben,
soll ewiges Leben dich erfreuen.
Das ist doch mal ein Wunsch, der aufhorchen lässt, getragen von der Zusage Jesu, der uns versprochen hat, dass Gott in seiner Liebe zu Dir Deinen Namen fest in seine Hand geschrieben hat. In diese Liebe kann ich gelassen loslassen, meinen lieben Verstorbenen und mich selbst.
Helmut Leurs, Diakon
Was tun, wenn …
… ein Angehöriger verstorben ist?
Melden Sie sich bitte im Pfarrbüro. In Absprache mit den Friedhofsverwaltungen und den Bestattern wird ein Termin vereinbart. Vor der Beisetzung wird sich ein Seelsorger für einen Besuch bei Ihnen melden.