Schützenbruderschaften und -gilden
Die vielen Schützenbruderschaften in Kevelaer sind alle dem Bund der historischen deutschen Schützenbruderschaften angeschlossen. Ihr Patron ist der hl. Sebastian.
Diese Schützenbruderschaften entstanden oft schon vor vielen hundert Jahren, als sich Nachbarschaften zum Schutz vor feindlichen Übergriffen zusammenschlossen und den Umgang mit Waffen übten. Diese Gefahr besteht heute natürlich nicht mehr. Dennoch „schützen die Schützen“ auch heute noch. Gemäß ihrem Leitwort „Für Glaube, Sitte und Heimat“ pflegen sie die Traditionen und setzen sich für diese Werte ein.
Die St. Antonius-Schützen-Gilde Kevelaer besteht mindestens seit 1531. Schon um 1480 gibt es deutliche Hinweise auf die Existenz der Bruderschaft. Ihre Entstehung, als Kevelaers erste Nachbarschaft aus der Kirchengemeinde heraus, hinterlassen auch heute noch deutliche Spuren, und die feste Beziehung zur Pfarrei St. Antonius ist für uns eine Verpflichtung. Alte Traditionen werden von jung und alt angenommen, so dass seit vielen Jahren bestehende Traditionen gewahrt und weitergegeben werden.
Die Förderung der Jugendarbeit und des Schießsports wird in der Gilde gross geschrieben. Es gibt verschiedene gesellige Veranstaltungen für unsere Schützenfamilie und jeden Dienstag in der Josef-Schotten-Schützenhalle ein Trainingsschießen zur Vorbereitung regionaler und überregionaler Wettkämpfe.
Die St. Hubertus Schützengilde ist ein christlicher Verein und besteht seit 1634. Wichtige Ziele des Vereins sind die Pflege der Tradition, des Schießsports und die Erhaltung der Hubertuskapelle zu Keylaer. Am Hubertusplatz unterhält der Verein eine Begegnungsstätte, die regelmäßig von allen Mitgliedern besucht wird, sei es zum Training für den Schießsport, sei es zum geselligen Beisammensein (Skatabend, usw.)
Die St. Johannes Schützenbruderschaft wurde 1906 auf dem Rosenbroecksweg gegründet, wo sich auch das Heiligenhäuschen mit ihrem Patron, dem Evangelisten Johannes befindet. Auf der Vereinsfahne steht: “Für Glaube, Sitte und Heimat”. Die Pflicht der Bruderschaft ist es, diese Ideale zu fördern und zu pflegen.
Die St. Petrus Schützengilde wurde 1907 gegründet. Sie hat heute rund 50 aktive Mitglieder. Der Zweck der Bruderschaft ist es, Kameradschaft sowie religiösen und heimatlichen Sinn zu fördern und zu pflegen. Dieser Zweck soll erreicht werden durch die Feier des Stiftungsfestes verbunden mit Preis- und Königsschießen, durch geselliges Vergnügen und durch die Beteiligung an kirchlichen und heimatlichen Festen und Veranstaltungen.
Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft besteht seit 1635. Auch ihr Wahlspruch lautet: “Für Glaube, Sitte und Heimat”. Sie pflegt die Geselligkeit und das Brauchtum unserer Heimat.
Die St. Antonius-Bruderschaft wurde ursprünglich gegründet 1672. Regelmäßig kommen die Mitglieder zum Schiesssport in einer Herren- und einer Jugendgruppe zusammen. An Christi Himmelfahrt ist das alljährliche Vogelschiessen, bei dem der Schützenkönig ermittelt wird. Dazu sind alle Dorfbewohner an der Vogelstange willkommen, wo der Musikverein für musikalische Unterhaltung sorgt. Am Kirmesmontag ist der Königsgalaball. Die Schützen-Bruderschaft setzt sich ein im Sinne ihres Wahlspruchs für „Glaube, Sitte und Heimat“. Bei Prozessionen, Goldhochzeiten und anderen Umzügen sind die Schützenbrüder gemeinschaftlich vertreten. Mit „St. Tönnes“ im Januar feiert der Verein sein Patronatsfest. Einmal im Jahr richten die Schützen für die älteren Mitbürger der Gemeinde eine Altenfahrt aus.
Die St. Quirinus-Gilde ist ein traditionsbewusster, eingetragener Verein mit Statuten, der sich besonders der „Pflege des religiösen Lebens“ annimmt. Die ursprünglich im Jahre 1642 gegründete Gilde ist 1950 neugegründet worden und hat sich dem Diözesanverband der katholischen Schützenbruderschaften angeschlossen. Die Gilde besteht nur aus Männern. Sie ist eine Bruderschaft, aber kein Schützenverein. Es gibt zwar einen Gildenkönig, aber kein Schützenfest. Das Mitglied, welches am längsten dem Verein zugehört, hat das Recht, König zu sein. Lehnt es ab, so geht dieses Recht an das Mitglied mit der nächstlängsten Mitgliedschaft über. Präses ist der Pastor. Ihre Generalversammlung hält die Gilde immer am Buß- und Bettag. Regelmäßig aktiv in der Gemeinde sind die Gilden-Brüder beim Kollektieren in der Kirche. Bei der Fronleichnams- und St. Quirinus-Prozession sowie der Wallfahrt nach Kevelaer ist die Gilde immer vertreten. Besonders wichtige Messen sind für die Mitglieder der Gilde der Gottesdienst am Kirmesmontag sowie die heilige Messe auf ihrem Winterfest. Zum Winterfest und zum Sommerausflug sind auch die Frauen eingeladen. Ein traditionelles Treffen ist am Pfingstmontag mit Preisskat und Knobeln.
Kontakt
Franz Wustmans
Tel. 0 28 32 / 93 01 74
Als Verein, der bereits 1643 gegründet wurde, sind wir auch heute noch der Pflege des traditionellen Brauchtums und der christlichen Wertvorstellungen verpflichtet; sehen gleichzeitig unsere Aufgabe aber auch in der aktiven Teilnahme am Dorfleben in Wetten und in der Zusammenführung von Jung und Alt im Verein und beim Schießsport. Innerhalb der Gemeinschaft historischer Schützen sind wir seit mehr als 365 Jahren gemäß dem Leitbild „Glaube – Sitte – Heimat“ in Kirche und Gemeinde aktiv.
War der Verein noch bis vor Kurzem eine Männer-Bruderschaft, sind Frauen heute herzlich eingeladen, als Mitglieder nicht nur den Schießsport auszuüben, sondern sich auch mit den Männern beim Vogelschießen zu messen.
Ein Höhepunkt des Schützenjahres ist das Vogelschießen. Hier treffen sich – vier Wochen nach Ostern – Schützenschwestern und – brüder auf dem Marktplatz an der Vogelstange und ermitteln die Königin bzw. den König.
Besonders gefördert wird bei St. Petrus der Schießsport. Schießsportgruppen aller Altersklassen (vom Schüler/-in bis zum Senior/-in) nehmen aktiv an Bezirks- und Bundeswettkämpfen teil. Gemeinsam mit der Nachbarbruderschaft „St. Franziskus“ unterhält die Bruderschaft im Schützenhaus einen Luftgewehrstand mit vollelektronischer Anzeige. Schießsportinteressierte jeden Alters sind jederzeit gerne willkommen und werden am Schießstand von unseren Schießmeistern eingewiesen. Geselligkeit und gemeinsame Aktivitäten, wie z.B. das Familienfest im Sommer, das Anker- bzw. Oktoberfest im Herbst, der Adventsnachmittag bei Kaffee und Kuchen runden das Vereinsleben ab.
Gegründet wurde dieser Verein im Jahre 1929. Entstanden aus den Bemühungen um einen weiteren gemeinschaftlichen Zusammenschluss. Im aktuellen Vereinsleben stehen das jährliche Vogelschiessen an Fest Christi Himmelfahrt, bei dem alle Schützenschwestern und –brüder um die Königswürde streiten, sowie der Königsgalaball im Mittelpunkt. Ein öffentliches Kegelturnier, das traditionelle Waldfest und ein Winteressen runden das Jahr ab. Desöfteren begibt sich die Schützenfamilie auf Tour.
Das Tun und Wirken der Bruderschaft ist an den Leitsätzen Glaube-Sitte und Heimat ausgerichtet, neben der Teilnahme an den kirchlichen Festen und der stetigen Denkmalpflege sind weiterhin vor allem die schießsportlichen Aktivitäten der Bruderschaft zu nennen, denn der Schießsport hat von alters her eine große Bedeutung. Gemeinsam mit der St.Petrus Brd. Wetten und der St.Sebastianus Brd. Wetten wurde im Jahre 2009 der gemeinsame Schiessstand über dem Tennisheim am Wettener Sportzentrum fertiggestellt. Viele Jahre sind die Ergebnisse unserer Schießabteilung echte Volltreffer, dadurch können junge Menschen gezielt an das bruder- und gemeinschaftliche Denken und Handeln heran geführt werden. Das gleiche gilt für die jungen Fahnenschwenker. Vereinslokal der Bruderschaft ist die Gaststätte “Zur Krautparsch“
Die St. Sebastianus-Schützenbruderschaft 1678 e.V. Winnekendonk ist der älteste und traditionsreichste Verein der Ortschaft Winnekendonk.
Schützenbrüder organisieren 1. Kirmeszelt
Nach dem 2. Weltkrieg erwachte die St. Sebastianus Bruderschaft neu, geleitet vom christlichen Menschenbild in Solidarität zur Heimat und den Lebenden, wurde das erste Festzelt nach dem Krieg zur Winnekendonker Kirmes durch den Arbeitseinsatz und die persönliche Opferbereitschaft der Schützenbrüder ermöglicht. Als Beispiel sei hier der Kirmesdienstag vom 8. Juli 1947 erwähnt. Die Bruderschaft hielt ihren ersten Königsgalaball im Festzelt ab. Das Zelt und die Tanzkapelle mussten mit Naturalien bezahlt und die Spirituosen selbst besorgt werden.
Schützenbruderschaft geht neue Wege
Unser Verein lebt jedoch nicht in der Vergangenheit, sondern auf seine Traditionen aufbauend ist sein Wirken in der Gegenwart mit Blick auf die Zukunft wohl das Wichtigste. Und so geht die Schützenbruderschaft neue Wege. Hier ist besonders offensichtlich die Verlegung unseres Schützenballes seit 1997 vom Kirmesdienstag auf den Kirmesfreitag. Seither entwickelt sich unser Schützenball zu einer der beliebtesten Veranstaltungen, bei dem wir neben Vertretern aus dem Bezirksverband viele befreundete Schützenvereine und sogar Vertreter aus den Niederlanden begrüßen dürfen.
Seit 2009 richten wir zusammen mit der kfd Winnekendonk am Kirmesdienstag das Kirmes-Cafe aus. Somit wird auch den älteren Mitbürgern von Winnekendonk eine Kirmesfeier ermöglicht.
Jugendarbeit
Ein Augenmerk richten wir natürlich auch auf die Jugendarbeit, die bei den Fahnenschwenkern und in der Schießgruppe möglich ist.
Schützenbruderschaft trägt zu Dorfleben bei
Neben den Festen der Bruderschaft im Kreislauf des Jahres nimmt die Bruderschaft selbstverständlich an den kirchlichen Festen und Gedenktagen teil und trägt durch ihr Mitwirken an dörflichen Veranstaltungen zum gesellschaftlichen Leben des Ortes bei.
Gegründet wurde die Bruderschaft 1715 – ein moderner Verein mit historischer Vergangenheit. Als wesentlicher Bestandteil des dörflichen und kulturellen Lebens in Achterhoek nimmt sie regen Anteil am kirchlichen Leben. Eines ihrer Ziele ist der Erhalt der St. Josef-Kapelle.
Bruderschaft und Dorfgemeinschaft Hand in Hand
Sich als kleine Vereins- und Dorfgemeinschaft nach außen zu öffnen und neue Ideen in die Tat umzusetzen, ist wohl eine der Stärken der gesamten Achterhoeker Bevölkerung. Einen wichtigen Teil dazu trägt die Bruderschaft durch ihr Engagement bei. Bruderschaft und Dorfgemeinschaft Hand in Hand. So erzielte Achterhoek etwa im Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ 2011 und 2014 die Goldmedaille. 2012 folgte dann Bronze beim Landeswettbewerb. 2013 konnte der neue Dorfplatz in unmittelbarer Nähe zur St. Josefs-Kapelle eingeweiht werden.
Ein Verein für Jung und Alt
2015 blickte die Achterhoeker Bruderschaft auf ihr 300-jähriges Bestehen. Damals zählte die Bruderschaft 110 Mitglieder. Mit Blick auf den Altersdurchschnitt ist sie ein junger Verein. Das Ergebnis einer intensiven Jugendarbeit und eines ansprechenden Programms.
Am 01. Mai 1922 feierte der St. Sebastianus-Junggesellen-Schützenverein sein 300jähriges Jubiläum. Somit ist das Gründungsjahr der Schützen das Jahr 1622. Leider gingen während des Zweiten Weltkrieges fast alle wertvollen Unterlagen verloren, und trotzdem gibt es einige Dokumente, die gerettet werden konnten.
Nach dem Krieg am 13. August 1947 wurde der Schützenverein wiederbelebt. Drei Wochen später fand dann das erste Schützenfest und die erste Kirmes nach dem Krieg statt. Alles musste neu angeschafft werden, was zu der Zeit nicht einfach war. Auch eine neue Vereinsfahne, die mit Speck statt Geld in Auftrag gegeben wurde. Man nannte sie daraufhin „die Speckfahne“.
Im November 1993 wurde unser neuer Schießstand mit Aufenthaltsraum nach 4339,5 Stunden erbrachter Eigenleistung eingeweiht.
Eine Tradition hat das Fahnenschwenken in Kervenheim. Mit dem Fahnenschwenken wird die Fesselung und Entfesselung des Hl. Sebastianus dargestellt.
Die Pflege der Tradition, wie Glaube, Sitte und Heimat wollen wir weitertragen, damit die Bruderschaft mit Gottes Hilfe noch recht lange bestehen kann.
Kontakt
Sascha Claaßen
1. Brudermeister der
St. Sebatianus Kervenheim – Kervendonk 1622 e.V.
Telefon: 0173 – 9877771
E-Mail:claassen-sascha@t-online.de