Hat er das Letzte Abendmahl mit den zwölf Jüngern vor dem Tode Jesu oder das erste Mahl am Abend mit den beiden Emmausjüngern nach der Auferstehung dargestellt? Der Künstler des Twistedener Kirchenfenster lässt dies in einer eigenartigen Schwebe. Es können beide Mahlgemeinschaften mit Jesus sein. Eins steht fest: Es ist Jesus, der am Abend Mahl hält.
Gut möglich, dass der Künstler die Antwort auf die Frage bewusst offen gelassen hat. Denn eigentlich ist es egal: Der Handelnde ist jedesmal Jesus. ER reicht Jünger das Brot, schenkt sich ihnen selbst. Und das gebrochene Brot weist hin auf Jesu Tod.
Aber das ist noch nicht alles: Das Fenster findet man im Altarraum der Twistedener Kirche. So spielt auch dieser Ort eine Rolle: Auch dort, wo sich heute die Gemeinde um Jesus versammelt, ist ER es selbst, der Auferstandene, der den Gläubigen begegnet und sie – im Brot des Lebens – speist. Denn der Tod hat nicht das letzte Wort. Als Antwort auf den Tod spricht der Auferstandene das erste Wort: Der Friede sei mit euch!
Allen wünschen wir diesen österlichen Frieden und die Gemeinschaft mit dem Auferstandenen!
Andreas Poorten, Pfr.