Lange schon ist es Tradition, dass in St. Antonius Kevelaer zu den Adventssonntagen die Evangelien des Tages in Szenen dargestellt werden.
Zum 3. Mal nun auch in St. Urbanus Winnekendonk.
Während in St. Antonius der Engel Gabriel Maria in einem Haus aufsucht, trifft er in St. Urbanus in diesem Jahr Maria in einem Zelt an. Es symbolisiert ein Flüchtlingszelt.
Wir kennen die Bilder der Flüchtlinge aus aller Welt, die nichts als ihr Leben retten konnten und unter ärmsten Bedingungen ihr Leben in Armut leben. Wie viele Kinder werden auch heute noch in der Fremde oder auf der Flucht zur Welt gebracht und haben kaum eine Chance, zu überleben oder geschützt aufzuwachsen! Millionen von Frauen, Kinder und Männer teilen bis heute faktisch das Schicksal von Maria und ihrer Familie, so wie damals in Bethlehem.
An Weihnachten feiern wir, dass Gott in Jesus Christus in genau diese Verhältnisse hinein geboren wird: in eine zugige Notunterkunft. Mit ungewisser Zukunft. Nicht, weil er das so romantisch gefunden hätte. Sondern weil Gott gerade da mitten unter uns sein will, wo die Not am größten ist. Seine Geburt im Stall von Bethlehem will denen Mut machen, die kein sicheres Dach über dem Kopf haben. Er will ihnen die Kraft geben, nach vorne zu blicken und Wege zu suchen. – Und all denen, die in sicheren Häusern wohnen, gibt er die Aufgabe mit auf dem Weg: sorgt für die, die keinen Platz in der Herberge finden. Lasst sie nicht alleine mit ihren Problemen. Schafft Platz in eurer Mitte! Einen Platz zum Leben, der beschützt!
Darum braucht es gerade in der Nachfolge des Flüchtlingskindes aus Bethlehem weite Herzen und eine Herberge für unsere Schwestern und Brüder.